Und das ewige Licht leuchte ihr - Granger, A: Und das ewige Licht leuchte ihr - Rattling the bones by Granger Ann

Und das ewige Licht leuchte ihr - Granger, A: Und das ewige Licht leuchte ihr - Rattling the bones by Granger Ann

Autor:Granger, Ann [Granger, Ann]
Die sprache: deu
Format: epub, mobi
Herausgeber: Lübbe
veröffentlicht: 2011-09-14T17:00:00+00:00


KAPITEL 10

Draußen war keine Spur von Jessica Davis zu sehen, was mich nicht überraschte, denn sie hatte reichlich Zeit gehabt, sich vom Wohnheim zu entfernen. Trotzdem tat es mir leid, denn ich hatte insgeheim gehofft, dass sie in der Nähe warten würde, um zu sehen, ob – und wann – ich nach draußen kam. Es hätte mir Gelegenheit für eine Unterhaltung unter vier Augen verschafft, ohne Simon und Nikkis Gegenwart. Ich hätte diese Gelegenheit durchaus begrüßt, doch vielleicht beruhte dies nicht auf Gegenseitigkeit. Vielleicht wollte sie nicht, dass ich sie ausfragte.

Wenigstens hätte ich gerne gesehen, in was für einem Wagen sie davonfuhr, und mir vielleicht die Nummer notiert. Ich schätzte, dass sie mit dem Wagen gekommen war. Sie hatte nicht ausgesehen, als hätte sie sich unter uns gewöhnliche Sterbliche in den öffentlichen Verkehrsmitteln gemischt. Vielleicht war sie mit dem Taxi hergekommen, doch in dieser stillen Wohngegend hätte sie so ohne weiteres kein Taxi gefunden, das sie wieder zurückgebracht hätte. Ich machte mich auf den Weg und schlug ein flottes Marschtempo an für den Fall, dass sie zu Fuß vor mir herlief. Es gibt immer eine Chance.

Die Ausschau nach Jessica hatte mich achtlos für alles andere gemacht. Ich hatte den gleichen Fehler schon einmal gemacht, als ich Edna verfolgt und Duane nicht bemerkt hatte. Und wie um zu zeigen, dass ich nicht aus meinen Fehlern lerne, erschrak ich beinahe zu Tode, als eine Gestalt hinter einer Mauer hervortrat und eine Stimme heiser und drängend fragte: »Ist sie endlich wieder weg?«

Es war Edna. Sie war wie aus dem Nichts in einem Vorgarten materialisiert und hielt eine Katze im Arm, vermutlich das Tier des oder der Hausbewohner. Die Katze für ihren Teil schien keine Einwände zu haben. Sie ruhte entspannt auf Ednas Arm, starrte mich arrogant aus gelben Augen an und zuckte gelegentlich mit dem Schwanz. »Na? Was bist du für eine großartige Detektivin, eh?«, schien sie mir zu sagen. »Du suchst Edna, und du wärst fast an ihr vorbeigerannt!«

»Diese Frau!«, wiederholte Edna ungehalten, als ich nicht sogleich antwortete. »Ist sie weg? Diese aufgedonnerte Person mit den Ohrringen!«

»Ja«, sagte ich. »Sie ist vor mir gegangen. Wie lange hast du dich hier versteckt, Edna?«

»Weiß nicht«, sagte Edna und sah auf die Katze herab. Die Katze erwiderte ihren Blick, und ich schwöre, dass die beiden sich heimlich zublinzelten.

»Aber du hast sie kommen sehen? Das bedeutet, du hast mich ebenfalls kommen sehen?«

»Mmm«, murmelte sie.

»Und du hast sie nicht weggehen sehen?«

»Ich war dort.« Sie deutete mit einem Kopfnicken in Richtung des kleinen kalten Vorgartens hinter sich. »Ich bin in Deckung geblieben.«

»Ist sie in einem Wagen hergekommen?«

»In einem blauen!«, erklärte Edna triumphierend.

Ich erinnerte mich vage, dass ich bei meiner Ankunft vor dem Wohnheim einen blauen Wagen gesehen hatte, ein wenig abseits in der entgegengesetzten Richtung von der Stelle, wo ich jetzt zusammen mit Edna stand. Jessica Davis war wahrscheinlich eingestiegen und in die andere Richtung davongefahren und nicht an Edna hinter ihrer Mauer im Vorgarten vorbei.



Download



Haftungsausschluss:
Diese Site speichert keine Dateien auf ihrem Server. Wir indizieren und verlinken nur                                                  Inhalte von anderen Websites zur Verfügung gestellt. Wenden Sie sich an die Inhaltsanbieter, um etwaige urheberrechtlich geschützte Inhalte zu entfernen, und senden Sie uns eine E-Mail. Wir werden die entsprechenden Links oder Inhalte umgehend entfernen.